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Polizeieinsätze bei Fastnachtsumzug

Höchster Kreisblatt, 17. Februar 2015, www.fnp.de 

Schläger mit Pfefferspray bewaffnet
Am Rande des Fastnachtsumzuges mit über 30 000 Besuchern gab es einige Prügeleien, die Sanitäter mussten sich um Verletzte kümmern sowie um alkoholisierte Zuschauer.

Flörsheim. „Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus", verkündete Moderator Frank Treml am Sonntag, als die ersten Wagen des Fastnachtsumzuges in die Bahnhofstraße einbogen. Diese Aussage traf allerdings nicht nur für die feiernden Narren auf den Straßen zu: Auch die Helfer von Polizei und DRK hatten am Sonntag bei schönem Wetter mit mehr als 30 000 Besuchern alle Hände voll zu tun.

„Wir haben ganz schön unter Strom gestanden", erklärte gestern DRK-Bereitschaftsleiter Franz-Josef Eckert, der in diesem Jahr von „besonderen Herausforderungen" spricht. Für den Flörsheimer Ortsverein des DRK ist der Fastnachtssonntag ohnehin schon die größte Veranstaltung unter den Sanitätsdiensten. Die Station im Höllweg verwandelt sich stets für den gesamten Tag in eine Unfallhilfestelle. Während des diesjährigen Umzugs wurden die Sanitäter noch häufiger zu Einsätzen gerufen als in den Vorjahren

Trauriger Rekord

Der Bereitschaftsleiter kann einen traurigen Rekord vermelden: Gegenüber den vergangenen Jahren haben sich die Zahlen fast verdoppelt. 83 Einsätze zählt Franz-Josef Eckert nach dem aktuellen Fastnachtsumzug. Im vergangenen Jahr wurden die Sanitäter nur 54-mal alarmiert, im Jahr 2013 rückten sie zu 47 Einsätzen aus. 19 Personen mussten am Sonntag in umliegende Krankenhäuser gebracht werden. Im Jahr 2013 waren lediglich neun Krankentransporte erforderlich, im vergangenen Jahr waren es elf gewesen. Das DRK betreute diesmal 17 Besucher stationär in der Unfallhilfestelle. 2013 wurden 13 Personen in der Station behandelt. Im vergangenen Jahr erlebten die Helfer mit nur sechs Patienten eine besonders ruhige Schicht.

Hoher Alkoholkonsum

Das DRK war mit insgesamt 62 Helfern aus Flörsheim, Liederbach, Eppstein und Bischofsheim sowie drei Notärzten und 13 Rettungsfahrzeugen gut aufgestellt. Besonders stressig war es zwischen 15 und 17 Uhr, berichtet Franz-Josef Eckert. „Das Problem ist, dass alles gleichzeitig passiert", so der Bereitschaftsleiter. Etwa die Hälfte der Patienten sei in diesem Jahr wegen übermäßigem Alkoholkonsum behandelt worden, die andere Hälfte wegen Verletzungen wie Platzwunden oder Schnitten. Außerdem mussten die Sanitäter nach einer Auseinandersetzung in der Hauptstraße einige Personen wegen des Einsatzes von Reizgas behandeln.

Der Fall in der Hauptstraße beschäftigte auch die Polizei: Während des Umzuges seien Bewohner eines Hauses in der Hauptstraße mit Besuchern auf der Straße aneinander geraten, berichtet Siegfried Ambros, Leiter der Flörsheimer Polizeistation. Drei Gruppen seien unter anderem mit Pfefferspray aufeinander losgegangen. Die genauen Hintergründe der Schlägerei sind noch nicht geklärt.

Die Einsatzkräfte der Polizei mussten auch an mehreren anderen Stellen durchgreifen. Es habe unverhältnismäßig viele Streitereien und kleinere Schlägereien gegeben, erzählt Ambros. Die Polizeibeamten sprachen 15 Platzverweise aus und nahmen fünf Personen in Verwahrung. Fünfmal sei bisher Anzeige wegen Körperverletzung erstattet worden, erläutert der Dienststellenleiter.

Schreckmomente

Dass der Hofheimer Umzug in diesem Jahr nicht stattfand, dürfte mit zu der hohen Besucherzahl beigetragen haben. Siegfried Ambros glaubt aber auch, dass das schöne Wetter das aggressive Verhalten einiger Besucher förderte: „Wahrscheinlich haben sich viele schon früh getroffen und getrunken“, so der Chef der Polizeistation.

Schreckmomente gab es in diesem Jahr auch wieder am Flörsheimer Bahnhof, wo im Jahr 2013 eine junge Besucherin des Fastnachtsumzuges von einem Zug erfasst wurde. Diesmal fiel den Beamten der Bundespolizei eine Frau auf, die damit drohte, sich vor die Bahn zu stürzen. Die Frau wurde in Gewahrsam genommen. Gegen 22.15 Uhr musste die Bundespolizei erneut einschreiten, weil Personen auf den Gleisen gesichtet wurden. Der Zugverkehr sei daraufhin kurzzeitig unterbrochen worden, berichtet Siegfried Ambros.

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