Silvia Litzinger ist seit 25 Jahren für die Seniorenarbeit des DRK Flörsheim zuständig
Main-Spitze, 22.Januar 2016, www.main-spitze.de
Von Hildegund Klockner
FLÖRSHEIM - Gleich zwei Jubiläen kann Silvia Litzinger, in „ihrer Flörsheimer DRK“ in diesem Frühjahr feiern. Seit 25 Jahren ist sie als Sozialarbeiterin beim Roten Kreuz vor allem für die Seniorenarbeit zuständig, seit 35 Jahren Mitglied, Buchführerin und Schatzmeisterin im Vorstand der Flörsheimer Ortsgruppe des Roten Kreuzes. Vor zehn Jahren hat sie die Aufgabe übernommen, bei etwa 20 Mitgliedern in Flörsheim und Weilbach den Jahresbeitrag in bar abzuholen: „Mein großes und einziges Hobby ist das DRK. Wenn ich beim Roten Kreuz gerufen werde, lasse ich zu Hause alles liegen.“
Nach der Geburt ihrer zwei Kinder war die gelernte Bankkauffrau in erster Linie Mutter und hat sich Arbeitsstellen ausgesucht, zu denen sie ihre Kinder mitnehmen konnte. Litzinger hat in der Wickerer Kita „Bunte Kiste“ eine Festanstellung und arbeitet dort jeden Nachmittag als Reinigungskraft: „Das ist dort ein so tolles Team. Da werde ich nicht wechseln!“
Zum Roten Kreuz kam die 52-Jährige über den Erste-Hilfe-Kurs für die Führerscheinprüfung. Bei einem Einsatz 1982 bei einer Fastnachtssitzung in der Stadthalle lernte sie ihren Mann Friedhelm kennen, der über 40 Jahre Aktiver bei der Flörsheimer Feuerwehr ist. „Weil ich nicht Nein sagen kann“, ließ sich Silvia Litzinger zur „Übungsleiterin Gedächtnistraining“ ausbilden. Seit 2007 leitet sie immer am zweiten Donnerstag eines Monats, zwölfmal im Jahr, den Gehirnjogging-Club in der DRK-Wache. Nach der Methode des Psychologen und Psychogerontologen Wolf Dieter Oswald wird dabei nicht nur das Gedächtnis gestärkt. „Gehirntraining beugt der Demenz vor und ist schon ab dem 25. Lebensjahr wichtig, wenn das Gehirn beginnt sich abzubauen, aber wie ein Muskel trainiert werden kann”, wirbt Silvia Litzinger für die Teilnahme am Gedächtnistraining. Ein weiterer Tipp ist die Flüssigkeitszufuhr. Je mehr der Mensch trinkt, desto besser arbeitet das Gehirn. Dabei ist Alkohol „Gift“: Was man am Tag lerne, festige sich im Schlaf: „Alkohol macht das Erlernte zunichte.“ Jedes Gedächtnistraining beginnt mit einer Aufwärmübung in Form eines Anagramms. So sollten im Dezember neue Wörter aus dem Wort „Weihnachtsmärkte“ gebildet werden, in der Januarsitzung gab Litzinger „Fastnachtssitzungen“ vor.
Es wird meistens ein Text vorgelesen. Da gilt es konzentriert zuzuhören, um die Fragen der Trainerin beantworten zu können. Und weil ein Vormittag im Monat zum Üben nicht reicht, gibt es jedes Mal vier Arbeitsblätter als Hausaufgabe. Darunter auch Übungen mit kniffligen Rechenaufgaben. „Im Vergleich mit Gleichaltrigen bin ich noch gut drauf. Das sehe ich auch daran, wie fit ich beim Kreuzworträtseln bin“, erklärte ein langjähriger Teilnehmer. „Ich wüsste nicht, wie es um mich stünde, wenn ich nicht seit vier Jahren hierher käme“, meinte eine 79-Jährige. „Die Gemeinschaft hier ist einfach schön. Hier spornt einer den anderen an“, erklärte eine Frau aus Wicker. Besonders liebe sie die kleinen Unterbrechungen, wenn es was zum Schmunzeln und Lachen gibt.
TRAININGSZEITEN
Immer am zweiten Donnerstag eines Monats von 9.30 bis 11 Uhr, zwölfmal im Jahr, leitet die ausgebildete Übungsleiterin Silvia Litzinger den Gehirnjoggingclub im DRK. Das Gedächtnistraining erfreut sich großer Beliebtheit, die Teilnahme pro Halbjahr kostet 40 Euro. Der Club trifft sich in der DRK-Wache im Höllweg 17.