Flörsheim: DRK übt Kritik an Leitstelle
rettungsdienst.de, 14. Januar 2016, www.rettungsdienst.de
Flörsheim (rd.de) – Der Bereitschaftsleiter des DRK-Ortsvereins Flörsheim (Main-Taunus-Kreis), Franz-Josef Eckert, kritisiert die Arbeitsweise der Leitstelle in Hofheim. Diese arbeite nicht nach der Strategie, wonach das nächstgelegene Fahrzeug zum Einsatzort zu alarmieren ist.
Gegenüber der „Frankfurter Neuen Presse“ nannte der Bereitschaftsleiter mehrere Fälle, bei denen der Rettungswagen im „Status 1“ auf der Wache bereit gestanden habe. Dennoch wurde der Rettungswagen nicht durch die Leitstelle alarmiert, obwohl dieser sich am nächsten zum Einsatzort befand. Des Weiteren hob er gegenüber der Zeitung hervor, dass damit das Patientenwohl gefährdet würde. Ebenso sei das Verfahren für die Mitglieder der DRK-Bereitschaft demotivierend. Eckert gab auf Nachfrage von rettungsdienst.de an, dass „Status 1“ bedeutet, dass sich Bereitschaftler in unmittelbarer Nähe zum Einsatzfahrzeug befinden. Diese Praxis sei mit der Leitstelle abgesprochen und im Leitstellenrechner hinterlegt. Bei „Status 2“ plant der Rechner automatisch eine gewisse Anfahrtszeit der ehrenamtlichen Rettungskräfte mit ein. Um dies zu umgehen, setzen die Ehrenamtlichen, wenn sie sich auf der Bereitschaftswache befinden, den RTW auf „Status 1“.
Ein Sprecher des Main-Taunus-Kreises teilte gegenüber der Zeitung mit, dass die Rettungswagen noch nicht mit GPS ausgestattet worden sind. Dadurch seien den Leitstellen-Mitarbeitern die genauen Standorte der Rettungswagen nicht immer bekannt. Die von Eckert genannten Fälle würden vom kreiseigenen Qualitätsmanagement überprüft. Allerdings halte der Main-Taunus-Kreis die vorgesehene Hilfsfrist in mehr als 90 Prozent der Einsätze ein.