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Ein Erste-Hilfe-Kurs war für ihn die Initialzündung

Frankfurter Neue Presse, 21. Dezember 2015, www.fnp.de  

Flörsheim.

So lange hat noch niemand das Rote Kreuz geleitet: Hans-Joachim Freiberg ist bereits seit 25 Jahren Chef des Ortsvereins. Während viele die Sanitäter mit dem Gesicht von Bereitschaftsleiter Franz-Josef Eckert verbinden, zieht Freiberg im Hintergrund die Fäden. Bei der Weihnachtsfeier erhielt er nun eine Urkunde und eine Auszeichnungsspange für 40 Jahre Mitgliedschaft. 36 Jahre davon war er im Vorstand aktiv.

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Kreisvorsitzender Jörg Blau verglich die Leitung des DRK mit den Plätzchen, die er als Geschenk mitgebracht hatte. Das Gebäck werde von ihm in der Öffentlichkeit überreicht – gebacken habe es jedoch seine Frau. Ähnlich sei es beim Ortsverein in der Mainstadt, wo Eckert die Präsentation nach außen übernehme. Beide Hälften des Führungsduos seien aufeinander angewiesen, so Blau. Die Auszeichnung Freibergs ehre auch dessen langjährigen Mitstreiter Eckert.

Sein Engagement beim DRK habe ganz banal begonnen, berichtete Freiberg. Angefangen habe alles mit einem Erste-Hilfe-Kurs, den er für seinen Führerschein benötigte. Danach sei er bei den Sanitätern „hängengeblieben“, so der 60-Jährige. „Die Bereitschaft war eine gute Gruppe“, erklärte Freiberg die Sympathie, die dazu führte, dass er sich für zehn Jahre im Katastrophenschutz verpflichtete. Eigentlich wollte er zur Marine gehen, doch dort habe man ihn wegen seiner Brille nicht genommen. Die Pflichtstunden für den Katastrophenschutz leistete er durch Rettungsdienstfahrten in Flörsheim.

1977 legte Freiberg seine Sanitätsausbildung ab. Er ließ eine Ausbildung für den Führungsbereich des DRK folgen. Von 1984 bis 1994 füllte Freiberg die Mägen etlicher Kinder als Chefkoch bei den Flörsheimer Ferienspielen. Die ehrenamtliche Arbeit sei irgendwann immer schwieriger geworden, weil die Ansprüche im Beruf stiegen, erinnert sich der Vorsitzende. Freiberg arbeitet als Architekt und führt ein eigenes Büro. Motiviert für die Arbeit im Roten Kreuz blieb er trotz dieser Belastung: „Es macht Spaß.“ Außerdem lerne er vieles aus dem medizinischen Sektor. Der DRK-Chef zählt Rennradfahren und Segeln zu seinen Hobbys. Körperlich fit zu sein, helfe bei der Mitarbeit in der Bereitschaft. Der gebürtige Flörsheimer ist verheiratet und lebt mit seiner Frau in Hochheim.

Freiberg sei auch da gewesen, wenn es mal nicht so gut lief, lobte Eckert. Jeder Verein müsse Wellenbewegungen überstehen, erklärte Freiberg dazu. Als es mal Zoff beim DRK gab, sei er geblieben und habe es sich nicht bequem gemacht. Der Vorsitzende kündigte an, dass der Ortsverein in Zukunft verstärkt an Schulen um Mitglieder werben wolle. Junge Leute seien oft an technischen Geräten interessiert – ein Bereich, in dem die Feuerwehr zunächst attraktiver erscheint. Freiberg betonte jedoch, dass auch das DRK einiges zu bieten habe: Aufblasbare Zelte, Lichtmasten und ein Gerätewagen sprechen Technikfreunde an. Der meiste Mitgliederzuwachs werde jedoch durch Mundpropaganda erzielt, weiß er.

Der DRK-Ortsverein hat etwa 1200 Mitglieder, darunter 25 Aktive. Zwei junge Aktive wurden auf der Weihnachtsfeier ebenfalls ausgezeichnet: Niklas Paul und Christine Ehresmannn sind jeweils 5 Jahre in der Bereitschaft.

(sas)

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