Skip to main content

Brand in Sortieranlage in Flörsheim-Wicker

Rüsselsheimer Echo, 20. März 2015, www.echo-online.de hk echo

 

Ein brennendes Förderband in der Wickerer Wertstoffsortieranlage war am Freitag der Auslöser für einen Großeinsatz. Rund 130 Einsatzkräfte aus dem gesamten Main-Taunus-Kreis waren damit beschäftigt, die Flammen in der rund 8000 Quadratmeter großen Industriehalle zu löschen, die nur mit Atemschutzgeräten betreten werden konnte.

FLÖRSHEIM.
Ein brennendes Förderband in der Wickerer Wertstoffsortieranlage war am Freitag gegen 13 Uhr der Auslöser für einen Großeinsatz von Feuerwehren und DRK. Rund 130 Einsatzkräfte aus dem gesamten Main-Taunus-Kreis waren damit beschäftigt, die Flammen in der rund 8000 Quadratmeter großen Industriehalle zu löschen, die nur mit Atemschutzgeräten betreten werden konnte. Schwer zu erreichende Brandnester komplizierten die Löscharbeiten zusätzlich. Menschen wurden nicht verletzt.
Als Brandursache vermutet Gerd Mehler, Geschäftsführer der Rhein-Main-Deponie GmbH, einen technischen Defekt. Das rund neun Meter lange Förderband, an dem der Brand offensichtlich entstand, war erst vor wenigen Wochen generalüberholt worden, so Mehler im Gespräch mit dem ECHO. In der Anlage werden Gewerbeabfall und Wertstoffe getrennt. Dazu werden die angelieferten Stoffe zunächst grob zerkleinert und dann per Förderband zu verschiedenen Sieben transportiert, wo die einzelnen Fraktionen, etwa verschiedene Metalle und Kunststoffe sowie Biomasse getrennt werden. Was weder im Wertstoffkreislauf noch im Wickerer Biomassekraftwerk zu verwenden ist, wird als Brennstoff in Kraftwerken verwendet. Das Feuer fand am Freitag also genügend Nahrung, um sich auszubreiten. Gerd Mehler vermutet, dass entweder das Förderband selbst heißgelaufen ist und dadurch entzündet wurde oder dass bei der Metallzerkleinerung ein Funke entstanden ist, der dann den Brand am Förderband auslöste.

Staubdichte Halle erschwert Löscharbeiten
Die aus Umweltschutzgründen staubdichte Halle, in der sich der Brand ausbreitete, komplizierte die Löscharbeiten weiter. So, wie die 20 Meter hohe Halle den Staub zurückhalten soll, hielt sie auch den dichten, schwarzen, beißenden Qualm zurück, der sich nur langsam durch die geöffneten Hallentore einen Weg ins Freie bahnen konnte. Die Feuerwehrleute konnten deshalb nur mit Atemschutzgeräten in die Halle vordringen und mussten nach kurzer Zeit abgelöst werden. Zwar flutete die automatische Sprinkleranlage die Halle, die große Müllmenge und die vielen verwinkelten Ecken der Sortieranlage machten die Löscharbeiten aber schwierig.
Da die Halle nur mit Atemschutz betreten werden konnte und die Feuerwehrleute nach dem schweißtreibenden und kraftraubenden Einsatz regelmäßig abgelöst werden mussten, wurden Einsatzkräfte aus dem ganzen Kreisgebiet nach Wicker gerufen. Neben den Feuerwehren aus Flörsheim, Wicker und Weilbach waren Kräfte aus Hochheim, Hattersheim und der Atemschutzzug aus Hofheim im Einsatz. Ein Löschzug aus Bad Soden hielt im Flörsheimer Feuerwehrgerätehaus den Einsatzkräften derweil den Rücken frei. Das Flörsheimer Rote Kreuz war ebenfalls im Einsatz und versorgte die Feuerwehrleute mit Kaffee und Wasser und stand bereit, sollte angesichts des äußerst anstrengenden Einsatzes ein Feuerwehrmann medizinische Hilfe benötigen.
Zu seinem ersten großen Einsatz kam am Freitag der neue, rund 400 000 Euro teure Saugspülwagen der Wickerer Mülldeponie. Er wurde benötigt, um das knietief auf dem Betriebsgelände der Sortieranlage stehende Wasser abzusaugen.
Gegen 14 Uhr konnte die Einsatzleitung der Feuerwehr vermelden, dass der Brand unter Kontrolle war. Gelöscht war er aber noch lange nicht.

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.