Zwei Großeinsätze fordern die Rot-Kreuz-Helfer
Höchster Kreisblatt, 31. Dezember 2013, www.fnp.de
Ehrenamtliche Rettungskräfte leisteten bisher im Jahr 2013 über 11 000 Stunden – Fluglärm sorgt für Mitgliederschwund
Der Flörsheimer Ortsverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) zog bei seiner Abschlussfeier auch eine Arbeitsbilanz.
Am 20. Januar soll es soweit sein: Dann wird der neue Einsatzwagen für das DRK abgeholt und für Einsätze bereitstehen. 135 000 Euro kostet das neue Gefährt. Nach mehr als 16 Jahren sind die DRK-Mitglieder froh, endlich einen neuen Einsatzwagen zu bekommen. „Der alte Rettungswagen hat vier Generationen gehalten", sagt der Zweite Vorsitzende Franz-Josef Eckert. Zwar wurde das bisherige Fahrzeug immer wieder nachgerüstet, jedoch sei es nun an der Zeit, das Fahrzeug durch ein neues Modell zu ersetzen. Für den alten Einsatzwagen, der an einen Sammler bereits verkauft wurde, bekam das DRK in Flörsheim immerhin noch 8500 Euro. Das Geld wurde gleich wieder in den neuen Wagen investiert. Die Stadt beteiligt sich mit 12 500 Euro an der Finanzierung. Hinzu kommen Spenden und die Entnahme aus einer Rücklage, die eigens für solche Fälle eingerichtet wurde. So müssen nun „nur" noch knapp 20 000 Euro abbezahlt werden.
Bei der Jahresabschlussfeier ging es aber nicht nur um das neue Einsatzfahrzeug. Auch in diesem Jahr waren die Rot-Kreuz-Helfer mit etwa 11 000 Stunden ehrenamtlich tätig. Schwerpunkte in diesem Jahr waren unter anderem die Sanitätsdienste mit der Betreuung der Fastnachtsveranstaltungen, Ferienspiele, Wein- und Stadtfeste, Reitturnier sowie Weihnachtsmärkte.
Spezielle Absprachen
Ein neuer Gerätewagen – nicht zu verwechseln mit dem künftigen neuen Einsatzwagen – wurde bereits mehrfach eingesetzt. So im Juli beim Großbrand des Netto-Marktes sowie des benachbarten Getränkemarktes an der Dalbergstraße. Zuletzt half das Flörsheimer DRK am Ersten Weihnachtsfeiertag bei der Versorgung der Bewohner eines Seniorenheims in Kelkheim, dessen Anbau in Flammen stand. Die Sonder-Einsatz-Gruppe, kurz SEG genannt, stellt der Ortsverband als Einsatzeinheit für den Rettungsdienst und Katastrophenschutz bereit. Sie wird bei größeren Hilfseinsätzen angefordert. Außerdem konnte vor wenigen Tagen einem Kohlenmonoxid-Opfer erfolgreich durch den DRK-Ortsverband geholfen werden.
Mit dem Standort am Höllweg ist das Rote Kreuz zufriedener denn je. Die neue Unterführung bringe „nur Vorteile", lobt Eckert. Dadurch gelangten die Einsatzkräfte vor allem viel schneller in den alten Ortskern von Flörsheim. Auch mit den anderen Rettungskräften – Feuerwehr und Polizei haben in unmittelbarer Nachbarschaft ihre Domizile – käme man sich dort nicht in die Quere. Dafür seien spezielle Absprachen getroffen worden.
Beim Deutschen Roten Kreuz in Flörsheim blieben die Mitgliederzahlen zuletzt konstant. 28 aktiven stehen 1123 passive Mitglieder gegenüber. Einen Schwund verzeichnete das Rote Kreuz zuletzt aber durch Abgänge, die aufgrund der Fluglärm-Problematik wegzogen oder die sogenannte Sepa-Umstellung bei den Banken für Kündigungen nutzten. Dafür sind die Jugendgruppen weiterhin gut besucht.
Bei der Abschlussfeier ehrte Kreisbereitschaftsleiter Stephan Wengler die Flörsheimerin Bettina Proske für 30 Jahre aktive Arbeit.