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Beim Roten Kreuz ist der Funkverkehr abhörsicher

Höchster Kreisblatt, 05. Januar 2013, hk

 

Flörsheim. Als Kind faszinierten Franz-Josef Eckert Funksignale, die sich auf seinen Radioempfänger verirrten. "Ich hab gerne am Radio rumgeschraubt", berichtet der Bereitschaftsleiter des Flörsheimer Roten Kreuzes. Mit etwas Geduld sei es möglich gewesen, Funksignale der Polizei zu empfangen. Gleiches galt bis vor kurzem auch für den Funkverkehr des DRK.

Mit dem Jahreswechsel wechselte bei der Flörsheimer Ortsgruppe auch die Übertragungstechnik. Aus analog wurde digital. Das neue Funknetz ist laut Franz-Josef Eckert verschlüsselt und abhörsicher. Um unerwünschte Mithörer brauchen sich die Rettungskräfte ab jetzt also nicht mehr zu sorgen. Einsatzkräfte, die für die Gespräche autorisiert sind, kommen dafür aber umso deutlicher über den Äther: "Die Verbindung ist entweder da oder nicht", erklärt Franz-Josef Eckert die Folge der Umstellung. Wenn der Kontakt steht, ist der Gesprächspartner klar und deutlich zu verstehen. Stimmen, die irgendwo im Rauschen verloren gehen, gehören der Vergangenheit an. Dazu trägt auch die Fähigkeit der neuen Funkgeräte bei, Hintergrundgeräusche aus Gesprächen herauszufiltern. Wenn die Helfer zum Beispiel künftig während des Fastnachtszuges Funkkontakt aufnehmen, wird die Musik der Wagen und Kapellen kaum noch zu hören sein.

HK 2013 01 05  DigitalfunkBisher waren die analogen Funkgeräte des DRK unterteilt in Handgeräte für die Kommunikation am Einsatzort und Fahrzeuggeräte, mit denen die Leitstelle kontaktiert werden konnte. Für die großen Geräte in den Fahrzeugen standen ein Hauptkanal und zwei Ersatzkanäle zur Verfügung. Dank der Digitaltechnik gebe es diese Unterscheidung nicht mehr, erläutert Franz-Josef Eckert. Die handlichen neuen Funkgeräte können auf bis zu 26 Kanäle zurückgreifen, die es erlauben, "Einsatz bezogene Funkgruppen" zu bilden. Die Helfer funken dabei in einem eigenen Netz – dem BOS-Funk. Die Abkürzung BOS steht für "Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben". Im Gegensatz zu den rund 30 Zentimeter großen Vorgängermodellen erinnern die neuen Funkgeräte an handelsübliche Mobiltelefone. Ganz so klein wie ein Handy dürfe der Funkempfänger jedoch nicht sein: Feuerwehrleute müssen nämlich noch in der Lage sein, die Tasten mit Schutzhandschuhen zu bedienen.

Das DRK Flörsheim hat 17 digitale Handgeräte, sieben Fahrzeuggeräte und zwei Geräte für den Funktisch in der DRK-Zentrale angeschafft. Zusammen mit zwei neuen Antennen, die unter dem Dach angebracht werden mussten, kostete die Umstellung rund 22 500 Euro. Zehn Prozent des Betrags flossen aus der Vereinsförderung der Stadt. Den verbleibenden Kostenanteil hat das DRK aus seinen Mitgliedsbeiträgen finanziert.

Auf dem jüngsten Hochheimer Markt wurde die Digitaltechnik einer ersten Bewährungsprobe unterzogen. Es sei etwas ungewohnt, dass man kurz warten müsse, bevor man spreche, berichtet Bereitschaftsleiter Eckert. Die digitalen Geräte brauchen nach der Aktivierung zwei Sekunden, um sich in ein Netz einzuwählen. 20 von 30 Aktiven des Flörsheimer Roten Kreuzes haben den Umgang mit den Neuanschaffungen aber bereits in einer Schulung gelernt.

Bei kommenden Großveranstaltungen, wie etwa dem Flörsheimer Fastnachtszug, nutzen die Helfer analoge sowie digitale Funkgeräte, um unter allen Umständen erreichbar zu sein. "Alle Fußtrupps werden doppelt ausgerüstet", so Franz-Josef Eckert. Er gehe jedoch davon aus, dass bis 2014 nur noch digitale Übertragungstechnik benutzt wird, erklärt der Bereitschaftsleiter. (sas)

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