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Die ruhigen Zeiten sind vorbei

Rüsselsheimer Echo 16. Februar 2010, www.echo-online.de hk echo

Fastnacht: Polizei und DRK können die Auswüchse nur mit viel Personal beherrschen

Die ruhigen Zeiten sind vorbei", bilanziert DRK-Bereitschaftsführer Franz-Josef Eckert gestern im Gespräch mit dem ECHO. 59 Einsätze, 39 Patienten, 12 davon werden in der DRK-Wache versorgt. 14 Fahrten gehen ins Krankenhaus, nach Rüsselsheim, Bad Soden und Höchst. Die meisten Patienten sind unter 20, meist alkoholisiert. Die Jüngste ist 16. Alkohol und Schnee- und Eisglätte machen die brisante Mischung aus, in deren Folge es zu Stürzen und Verletzungen kommt. Die Zahl der DRK-Einsätze ist zwar geringer als im vergangenen Jahr, aber angesichts der deutlich geringeren Besucherzahlen ist das für Franz-Josef Eckert kein Anlass, Entwarnung zu geben.
Eine genauere Betrachtung zeigt: Erst nach dem Umzug, wenn das Spektakel offiziell beendet ist, hat das DRK richtig viel zu tun. 28 Einsätze bis 17 Uhr stehen 31 zwischen 17 und 20.30 Uhr entgegen. Denn während viel Besucher schon längst auf dem Heimweg sind, geht für andere die Party erst richtig los. Rund um die Galluskirche steigt dann das, was die Veranstalter harmlos ,,After-Zug-Party" nennen. Für Polizeichef Edgar Kersting handelt es sich dabei aber weniger um ein fröhliches Beisammensein als eine immer schwerer zu kontrollierende Mischung aus Aggressionen und Alkohol. ,,Die Aggressivität ist eklatant hoch", sagt Kersting im Gespräch mit dem ECHO. Mehr als 20 Beamte müssen an der Galluskirche Präsenz zeigen, damit die Lage nicht außer Kontrolle gerät. Die vielen Streitereien, die schon im Keim erstickt werden, finden sich gar nicht in der Einsatzstatistik für den Sonntag wieder. Die ist dennoch lang in diesem Jahr. Ein volltrunkener Raunheimer (21) randaliert beim DRK, ein Flörsheimer (19) kommt in die Zelle, weil er trotz Platzverweis weiter Streit gesucht hat. Ein Hattersheimer schlägt eine Scheibe des Galluszentrums ein, ein 39 Jahre alter Flörsheimer wird in der Grabenstraße mit einem Handkantenschlag bewusstlos geschlagen. In einem Dönerladen in der Grabenstraße kommt es ebenfalls zu einer Schlägerei. Am Bahnhof werden eine Frau aus Guntersblum (23) und ein 22 Jahre alter Flörsheimer von zwei Südländern zusammengeschlagen, die dann Richtung Höllweg flüchten. Die meisten der Straftaten ereigneten sich nach dem Umzug, im Zusammenhang mit der Party an der Galluskirche. Und immer war Alkohol im Spiel.

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Eine junge Frau wird am Sonntagabend in der DRK-Wache von einem Sanitäter betreut.
Foto: Jens Etzelsberger.

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