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Anzahl der Einsätze in Flörsheim sprunghaft angestiegen

Main-Spitze, 25. Januar 2009, www.main-spitze.de msp online

FLÖRSHEIM
Von Elke Flogaus

„Solch eine Steigerung an Einsätzen habe ich noch nicht erlebt“, lautete die Bilanz von DRK-Einsatzleiter Franz-Josef Eckert, der das närrische Treiben immerhin seit 31 Jahren beruflich begleitet und, wie berichtet, am Sonntag Verstärkung für die Rettungskräfte anfordern musste. Den sprunghaften Anstieg auf 79 Einsätze könne er sich gar nicht erklären. 18 Personen mussten ins Krankenhaus gebracht werden, während 32 zumeist Alkoholisierte (im vergangenen Jahr waren es zwei) in der Sanitätsstelle versorgt wurden.

Dagegen sprach der Leiter der Polizeistation Flörsheim, Edgar Kersting, von Vorfällen im üblichen Rahmen, die seine Kollegen bis spät in die Nacht beschäftigten. „Zur Ausnüchterung nehmen wir Leute nur mit, wenn es gar nicht mehr anders geht“, stellte Kersting klar. So im Falle eines 18-jährigen Flörsheimers, den die Beamten in der Jahnstraße fanden und der nicht wusste, wie er heißt, eines 44-Jährigen aus Hattersheim, der am Bahnübergang umgefallen war und eines ebenfalls 18-Jährigen, der nach Platzverweis weiter tobte und nun eine Anzeige wegen Körperverletzung hat.

Ein zuvor von Unbekannten ins Gesicht geschlagener 20-Jähriger beschädigte aus Wut ein Hoftor und wurde mit 2,1 Promille aufgegriffen, ein Autofahrer aus Hattersheim beschädigte sein Auto, als er in der Bürgermeister–Lauck-Straße über einen Gullydeckel fuhr, den Unbekannte auf die Straße gelegt hatten, und an einem Bus wurde die Heckscheibe eingeschlagen. Weitere Auseinandersetzungen konnten die Beamten schlichten, die Verstärkung aus dem Main-Taunus-Kreis bekamen. Von insgesamt 13 abgeschleppten Fahrzeugen, zehn davon allein in der Wickerer Straße, berichtete der städtische Pressesprecher Andreas Wörner.

„Das ist meine 21. Fastnacht, da hat man schon Routine“, gab sich der Leiter des städtischen Bauhofs gelassen, der mit allen verfügbaren Kräften bis 22 Uhr auf den Beinen war. Durch die feuchten Straßen hätten die Kehrmaschinen länger zu tun gehabt, um etwa zwölf Kubikmeter Abfall einzusammeln. Besonderen Dank richtete Sieber an vor allem ältere Anwohner, die die Bürgersteige gefegt und mit eingesammelten Flaschen auf den Container des Bauhofs gewartet haben.

Als gravierendes Problem stellten sich wieder die vielen Glasscherben in den Straßen und vor allem auf dem Gallusplatz heraus, wodurch auch ein Fahrzeug einen Platten hatte. „Warum können die Leute die Flaschen nicht an der Rand stellen, wir nehmen sie dann doch mit“, wunderte sich der Bauhofleiter. Wie viele Schilder und Fahnen geklaut wurden, wird sich noch heraus stellen. Im vergangenen Jahr gab es mit 37 Verkehrsschildern und acht Fahnen einen Rekord – mit erheblichen Kosten für die Stadt.

Insgesamt zufrieden mit dem Verlauf von Umzug und After-Zug-Party zeigte sich FNC-Vorsitzender Willi Lauck und lobte die Teilnehmer, die sich an alle Vorschriften gehalten hätten. Nur über die Main-Taunus-Stiftung war er verärgert: „Das ist der Gipfel, was da vorgefallen ist“, schimpfte er nicht nur über das fehlende Drachenboot als angekündigte Zugnummer, sondern auch über die für alle strikt untersagte Werbung und die als spitze Gegenstände verbotenen Zahnbürsten sowie Zahnpastatuben, die in die Menge flogen, darunter auch irreführende Haftcreme, die hoffentlich von niemandem zum Zähneputzen benutzt wird.

Dem allem widersprach Stiftungs-Geschäftsführer Frank Herzog auf Nachfrage. Von einer Anmeldung des Drachenbootes habe er zu spät erfahren und eine Teilnahme nicht mehr organisieren können. Dennoch habe man beim Umzug Werbung für die Stiftung machen wollen, und nach dem Motto der Stiftungspiraten „Ob groß, ob klein, Piratenzähne müssen sauber sein“ habe man die Zahnbürsten und Tuben verteilt aber keineswegs geschmissen. Nach der Parole, dieses Jahr weniger Geld auszugeben, seien diese Spendengaben verteilt worden.

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