Bilanz des Flörsheimer Umzugs

Main-Spitze, Hildegund Klockner, 04. März 2014, www.main-spitze.de msp online

 

FLÖRSHEIM - Der Rosenmontag ist in Flörsheim bei den FNC-Fastnachtern, den Rettungskräften von DRK, Feuerwehr und Polizei ein „Ruhetag", aber nicht unbedingt von der Fastnacht. Etliche Helfer hatten sich auf den Weg zum Mainzer Umzug gemacht, „um zu schauen, wie das die Großen hinbekommen", schmunzelte DRK-Geschäftsführer Franz-Josef Eckert.

Die Flörsheimer Unfallhilfestelle des DRK war „nur" während des Flörsheimer Umzuges im Einsatz. „Die Ausnüchterung der Schnapsleichen hätte uns sonst bis nach Mitternacht beschäftigt. Die wurden danach in Krankenhäuser gefahren", erklärte Eckert. Elf Krankenhaustransporte waren nötig. Für 54 Einsätze waren die Rotkreuzhelfer angefordert worden, mit 35 Patienten, zum großen Teil von auswärts. „Zum brennenden Zugwagen wurden wir nur vorsorglich herbeigerufen und zwei gemeldete bewusstlose Patienten beim Galluszentrum waren nicht mehr da."

54 Helfer waren im Einsatz, auch aus Liederbach und Eppstein. Um die Zahl der Einsatzkräfte richtig festlegen zu können, dokumentiert das Flörsheimer Rote Kreuz mit Fotos schon viele Jahre zehnmeterweise die gesamte Zugstrecke, von der Plattstraße bis zur Hauptstraße, und rechnet die Zahl der Menschen am Zugrand hoch. Seine Berechnung liegt diesmal weit unter der Schätzung der Polizei: rund 30 000 statt knapp 40 000 Zuschauer.

Verhältnismäßig ruhig

FNC-Chef Heinz Schäfer freut sich über den „verhältnismäßig ruhigen", unfallfreien Zug. Er lobt die vielen Privatgruppen, die sich „viel Tolles haben einfallen lassen". Der Brand des Zugwagens Nummer 40 – „Weihrauch über Lim Lim" – sei wohl durch den technischen Defekt der Nebelmaschine verursacht. Der Brand ereignete sich schon bei der Aufstellung des Zuges. Die Privatgruppe Taylor habe sich dann eben mit verkohlter Dekoration später im Zug eingeklinkt.

Ja, es waren tatsächlich nur ein Pferd und ein Pony zu Beginn des Zuges mitgetrabt. Zwei weitere, vom Reitverein Bischof zugesagte Pferde seien wohl als Vorsichtsmaßnahme kurzfristig im Stall geblieben. Aber der FNC-Chef verspricht „jede Menge Pferde der Mainzer Jokusgarde" beim Maskentreiben am Dienstag. „Ein bis zwei Sachen, die zu verbessern sind, werden bei der Manöverkritik angesprochen." Ansonsten gilt für den FNC: „Ascherdonnerstag schnaufen wir wieder durch!" Auch Siegfried Ambros, Polizeidienststellenleiter, spricht davon, dass es auch nach dem Zug „ruhig geblieben ist". Es ist bei den drei Festnahmen zwecks Ausnüchterung auf der Polizeistation geblieben.

Seine Beamten und Beamtinnen hatten zahlreiche Streitereien zu schlichten. Auch ihn freut, dass die „Bier- und Sektgondeln" bei der After-Zug-Party vorschriftsgemäß um 20 Uhr geschlossen wurden und sich die Narren schnell verliefen. Hochprozentiges sei am Zugweg und am Gallusplatz nicht verkauft worden. Beschwerden wegen „Wildpinkelns" sind bei ihm nicht eingegangen. 18 Fahrzeuge wurden abgeschleppt.

19-Jähriger erleidet Schädelverletzung

Höchster Kreisblatt, 4. März 2014, www.fnp.de hk

Von Sascha Kröner

Bilanz von Polizei und DRK nach Fastnachtssonntag fällt positiver aus als in den Vorjahren
Nach Einschätzungen von DRK und Polizei besuchten zwischen 27 000 (DRK-Angaben) und 35 000 bis 40 000 Personen (Polizeiangaben) den diesjährigen Fastnachtszug.
Flörsheim.

Schon häufig machte das Komasaufen im Umfeld des Flörsheimer Fastnachtszuges negative Schlagzeilen. In diesem Jahr fällt das Fazit der Hilfskräfte jedoch deutlich positiver als in den vergangenen Jahren aus. Die Sanitäter des DRK hatten ähnlich viele Einsätze wie in den vergangenen beiden Jahre zu bewältigen. Von extremen Zahlen wie im Jahr 2009 waren die Helfer aber entfernt. Außerdem mussten die Helfer vom DRK nur sechs Personen in der eigens eingerichteten Unfallhilfsstelle betreuen. Das sind etwa halb so viele stationäre Behandlungen wie im Vorjahr. DRK-Bereitschaftsleiter Franz-Josef Eckert lobt die Prävention, die im Vorfeld unter anderem von Polizei und Main-Taunus-Scouts durchgeführt wurde. Eckert hält es für möglich, dass die Vorberichterstattung über die Kontrollen einige Minderjährige davon abgehalten hat, hochprozentige Getränke zum Fastnachtszug mitzubringen. Laut Siegfried Ambros, Leiter der Flörsheimer Polizeistation, kontrollierten die Beamten mehrere Personen entlang des Zugweges. In drei Fällen seien alkoholhaltige Mischgetränke entsorgt worden.

Alkoholisierte Jugendliche

Die Helfer des DRK wurden bis zum Ende der „After-Zug-Party" gegen 20 Uhr zu 54 Einsätzen gerufen. Nicht jede Alarmierung erforderte eine Behandlung, weshalb das DRK letztlich 35 Patienten zählte. Zum Vergleich: Im Jahr 2013 erfassten die Sanitäter 47 Einsätze und 31 Patienten. Bei zwei Dritteln der diesjährigen Patienten musste das DRK aufgrund von übermäßigem Alkoholkonsum helfen, der Rest erlitt äußerliche Verletzungen wie Schnitte und Schürfwunden. Die schwerste Verletzung ereignete sich gegen 20 Uhr, als ein 19-Jähriger von Unbekannten die Treppe an der neuen Unterführung in der Wickerer Straße hinuntergestoßen wurde. Nach Einschätzung des DRK erlitt das Opfer dabei möglicherweise eine Schädelverletzung.

Die Polizisten haben etliche Streitigkeiten geschlichtet, erklärt Siegfried Ambros. Die Eingriffe seien jedoch ohne Folge – sprich ohne Verhaftungen – geblieben. Die „After-Zug-Party" sei pünktlich um 20 Uhr und ohne Ausschreitungen zu Ende gegangen. Die Polizei nahm während des gesamten Tages drei Personen in Gewahrsam, zwei betrunkene Randalierer zu Beginn der „After-Zug-Party" und eine Person, die während des Umzuges eine Fensterscheibe beschädigte. Das Ordnungsamt musste 18 Fahrzeuge entlang des Zugweges abschleppen lassen.


Größeres Aufgebot

Die Beamten der Bundespolizei sicherten den Flörsheimer Bahnhof in diesem Jahr mit einem größeren Aufgebot, nachdem sich im Vorjahr ein tödlicher Unfall auf den Gleisen ereignet hatte. Nach Informationen von Siegfried Ambros hatten die Beamten am Bahnhof mit einer Person zu tun, die sich Anweisungen widersetzte. Außerdem mussten die Bundespolizisten bei einer Sachbeschädigung und einer Körperverletzung einschreiten.

Kontakt

Deutsches Rotes Kreuz
OV Flörsheim Main e.V.

Höllweg 17
65439 Flörsheim am Main

Tel.: (06145) 1603
Fax: (06145) 4141

info (at) drk-floersheim.de

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