SEG

Am 19. Oktober 1998 kam es gegen 13 Uhr zu einem ereignisreichen Unfall im Flörsheimer Stadtgebiet. Ein mit ca. 32.000 Litern explosivem Kraftstoff beladener Tanklastzug kam beim Abbiegen von der Hafenstraße auf die Landstraße L3028 ins Schleudern; der Tankauflieger scherte zu weit aus und riß den gesamten Tankzug mit sich. Der Tanklaster kippte dabei auf die linke Fahrzeugseite. Der hintere Teil des Aufliegers kam von der Straße ab und landete im Straßengraben, unter dem eine Ferngasleitung verläuft. Die Zugmaschine befand sich mit dem noch zusammenhängenden Auflieger auf der Gegenfahrbahn der L3028. Die Unfallursache stellte sich heraus, daß der LKW-Fahrer mit zu hoher Geschwindigkeit auf die Landstraße zwischen Flörsheim und Hochheim abbog.

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Einen besonderen Einsatz konnten wir am 19. August 1998 verzeichnen. Um 7 Uhr 34 wurde der OV zusammen mit den Feuerwehren der Stadt Flörsheim alarmiert. Die Alarmierungsdurchsage lautete: "Gasexplosion, Brennt Gasleitung in Weilbach".

Darauf hin rückten um 7 Uhr 38 der Rettungswagen 93/83 und um 7 Uhr 43 der Krankenwagen 93/91 zur Einsatzstelle aus. Während der Anfahrt der beiden OV-Fahrzeuge wurden ein weiterer RTW aus der Sollvorhaltung des regulären Rettungsdienstes sowie der Organisatorische Leiter Rettungsdienst alarmiert.

Bei Arbeiten an einer Gasleitung kam es zu Funkenbildung und zu einer Stichflamme, bei der zwei Personen verletzt wurden. Die hohe Stichflamme, die aus der Baugrube aufstieg, ließ die Fensterscheiben eines naheliegenden Hauses zerbersten, die Rolläden wurden ebenfalls verschmorrt.

Der als erstes an der Einsatzstelle eintreffende Hauptamtliche Rettungswagen 90/83 versorgte die beiden verletzten Arbeiter.

Bei Eintreffen des RTW 93/83 wurde der schwerer verbrannte Arbeiter in das OV-Fahrzeug verbracht und dort versorgt. Der Patient hatte an beiden Armen, am Hals und im Gesicht Verbrennungen zweiten Grades. Maßnahmen zur Kühlung der betroffenen Körperregionen wurden unverzüglich eingeleitet; ein Zugang mit Vollelektrolytlösung (VEL) wurde vorbereitet, ebenso EKG und Sauerstoffinhalation. Weiterhin wurde der Patient an den verbrannten Stellen mit BurnPack®-Tüchern bedeckt und ständig befeuchtet. Vorsorglich bekam der Patient mehrere Hübe Sanasthmax.

Gasexplosion in Weilbach; RTW 93/83 und Rettungshunbschrauber Christoph 2 Nach Klärung durch den Organisatorischen Leiter Rettungsdienst und der Notärztin wurde von der Rettungsleitstelle Main-Taunus in Hofheim ein Verbrennungsbett organisiert und der Transport dorthin unter evt. Inanspruchnahme eines Rettungshubschrauber veranlaßt.

Das nächste freie Verbrennungsbett konnte in Köln (!) ausgemacht werden. Ein Transport mit dem Rettungshubschrauber wurde angestrebt.

Als Transportmittel für den etwas längeren Transport nach Köln wurde der Rettungshubschrauber Christoph 2 aus Frankfurt alarmiert, der kurz nach der Alarmierung in Weilbach, nahe der Einsatzstelle vor Ort war. Nachdem die Transportfähigkeit des Patienten hergestellt war, konnte dieser an den Christoph 2 übergeben werden.

Der Rettungsdiensteinsatz für den RTW 93/83 konnte um 8 Uhr 43 abgeschlossen werden. Der zweite Patient wurde von der Besatzung des RTW 90/83 versorgt und in die nächstgeeignete Klinik transportiert. Für den KTW 93/91 gab es trotz der Evakuierung des an die Baugrube angrenzenden Wohnhauses keine weiteren Versorgungen oder Patienten, auch der zwischenzeitlich eingetroffene RTW 92/84 konnte wieder Richtung Wache fahren. Die Feuerwehren der Stadt Flörsheim versuchten, die Hauswände des angrenzendes Wohnhauses mit Wasser zu kühlen, bis die Maingas AG die Gasleitung sperrte.

Eingesetzte Kräfte:

  • DRK OV Flörsheim: RTW 93/83 (1/2), KTW 93/91 (1/1), PKW 93/75 (1/0)
  • Rettungsdienst Main-Taunus: NEF 90/82 (1/1), RTW 90/83 (1/1), RTW 92/84 (1/1),
  • Feuerwehr Flörsheim, Wicker und Weilbach
  • Bundesministerium des Inneren: Rettungshubschrauber Christoph 2, Frankfurt am Main
  • Main-Taunus-Kreis AMT 38: Organisatorischer Leiter Rettungsdienst "Main-Taunus 100", Kreisbrandmeister "Main-Taunus 01"
  • Polizei: mehrere Streifenwagen, 3 Motorradstreifen
  • Maingas AG: LKW
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Der LKW versuchte einem PKW auszuweichen, der plötzlich die Spur wechselte. Bei dieser Notbremsung rutschte der Sattelschlepper durch die Absperrung der Brücke über die B 519 (Weilbach-Flörsheim).

Der Fahrer des LKW blieb glücklicherweise unverletzt. Die nachfolgende Bergung des LKW erwies sich allerdings als schwierig. Die Autobahn und die Landstrasse mussten für Stunden gesperrt werden.

Eingesetzte Kräfte:

  • DRK OV Flörsheim: RTW 93/83 (1/1), PKW 93/75 (1/0)
  • Rettungsdienst Main-Taunus: NEF 90/82 (1/1), RTW 92/83 (1/1)
  • Feuerwehren aus Flörsheim und Weilbach
  • Polizei Flörsheim: 2 Streifenwagen
  • Autobahnpolizei Wiesbaden: 3 Streifenwagen
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Unsere Daten für das Jahr 1997:

  • 1.643 Mitglieder insgesamt
  • 37 aktive Mitglieder, davon 30 mit Funkalarmempfängern (FAE)
  • 16 Jugendrotkreuz-Mitglieder (+ zwei Betreuer)
  • 5 Einsatzfahrzeuge
  • 16.337 geleistete Stunden
  • 17 Sanitätsdienste
  • 222 Hintergrundrettungsdienst-Einsätze / 105 Alarmierungen
  • 2 SEG-Einsätze
  • 2 SEG-Übungen
  • 2 Blutspendeveranstaltungen
  • 46 Dienstabende
  • 3 "Erste Hilfe"- / "LSM"-Kurse
  • 8 Veranstaltungen "Mega-Code-Training"
  • und vieles mehr...

Den Jahresbericht 1997 als PDF-Dokument gibt es hier.

Kontakt

Deutsches Rotes Kreuz
OV Flörsheim Main e.V.

Höllweg 17
65439 Flörsheim am Main

Tel.: (06145) 1603
Fax: (06145) 4141

info (at) drk-floersheim.de

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